FUNDGRUBE ZU HERBERT GRÖNEMEYER

BIOGRAFIE
Herbert Grönemeyer
Für seine Alben hat Herbert Grönemeyer in Deutschland, Österreich und der Schweiz mehr als 25 mal Platin erhalten. Dementsprechend besuchten seine Konzerte weit über drei Millionen Fans.
Im April 1998 erscheint Grönemeyers neuntes Studio-Album "Bleibt alles anders". Die im Anschluss an die Veröffentlichung geplante Tour fällt jedoch privaten Schicksalsschlägen zum Opfer. Wenige Tage nach dem Tod des Bruders Wilhelm im November 1998 verliert Herbert Grönemeyer seine Frau Anna. Die beiden kannten sich seit 20 Jahren, waren seit 1993 verheiratet und haben zwei gemeinsame Kinder. Anna Grönemeyer hatte Brustkrebs und war mehrere Jahre in Behandlung.
Im Frühjahr 1999 holt Grönemeyer die "Bleibt alles anders"-Tour nach und stellt damit fast 600.000 Fans zufrieden. Abgesehen von seinem Engagement für die Neuveröffentlichung der Neu!-Platten hält er sich seitdem eher zurück. Privat hält er sich überwiegend in England auf, das kommt offenbar dem Überblick zu Gute, was folgender Ausschnitt aus einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung belegen mag:
"Eine Individualisierung der deutschen Gesellschaft ist unglaublich kompliziert, weil wir alle diese germanische Unterwürfigkeits- und Gehorsamkeitsattitüde in uns haben. Ich auch. Deswegen muss man eigentlich daran arbeiten, dass dieses Land zerrissen bleibt. Deutschland ist ein Land der Mitte. Uns darf nicht allein interessieren, was die Amerikaner wollen. Amerika ist für uns kein Vorbild. Muss es auch gar nicht sein. Es kann ein wunderbarer Freund sein, der in Übersee lebt. Wie der spaßige, entspannte, freiheitsliebende Onkel aus Amerika. Uns muss interessieren, was Europa will. Gesamteuropa kann nur bestehen und ein faszinierendes Gebilde bleiben, wenn es kapiert, dass auch der Osten eine Menge zu erzählen hat."
Im August 2002 erscheint mit "Mensch" das Comeback. Es wird ein sensationeller Verkaufserfolg: Fünffach Platin, Platz eins der deutschen Charts für Single und Album. Grönemeyer sagt zu der Entstehung der Platte, die in seinem Studio in London aufgenommen wird, dass er sehr zögerlich, langsam und traurig begonnen habe, wieder Songs zu schreiben. Er beschreibt das Liederschreiben nach dem Tod seiner Frau als den Versuch, nach einem Unfall wieder laufen zu lernen. Auf die Frage, ob die Platte auch fröhliche Songs beinhaltet, antwortet Grönemeyer in einem Interview: "Unbeschwert in dem Sinne werd ich so wohl nicht mehr werden, aber es ist eine optimistische Platte."
Eine Zeitlang widmet sich Grönemeyer vor allem seinen Groenland Records, bevor er im Frühjahr 2006 wieder mit eigenem neuen Material an die Öffentlichkeit tritt. Seine Wm-Hymne "Celebrate The Day" erscheint im Mai auf "Voices", dem offiziellen Album zur Fußball-Weltmeisterschaft. http://www.laut.de/wortlaut/artists/g/groenemeyer_herbert/biographie/index.htm
Biografie
Kindheit und Jugend (1956–1973)
Herbert Grönemeyer wurde als jüngstes Kind der Familie in Göttingen geboren, da seine Mutter dort einen Spezialisten konsultieren musste. Seine älteren Brüder heißen Dietrich und Wilhelm. Im Alter von vier Monaten kam Herbert Grönemeyer nach Bochum, wo er aufwuchs. Dank seiner Familie mütterlicherseits kam er in den Kontakt mit Musik und nahm – wie schon zuvor seine Brüder – mit acht Klavierunterricht. Rückblickend beschreibt er seine Erziehung folgendermaßen: „Ich denke, ich bin zwischen Liebe, musischer Zuneigung und ziemlicher Strenge groß geworden.“[1] In Bochum besuchte er auch das humanistische Gymnasium am Ostring und engagierte sich unter anderem im Schulchor. An der Schule lernte er auch den späteren Schauspieler Claude-Oliver Rudolph kennen. Zusammen mit Rudolph verdiente Grönemeyer beim Schauspielhaus Bochum als Pianist sein erstes Geld – sein Freund arbeitete als Schauspieler. Wichtig war ihm auch eine Band aus Wattenscheid, in deren Proben er viel Zeit investierte. Neben der Musik interessierte sich Grönemeyer vor allem für das Fußballspielen, weshalb er Mitglied beim Verein Victoria Bochum wurde.
Künstlerische Anfänge (1974–1983)
Als Sänger der Bo-Band am Bochumer Schauspielhaus kam Grönemeyer erstmals als Darsteller in Kontakt mit dem Theaterleben. Später wirkte er dort als Korrepetitor und fertigte 1974 erste Kompositionen. Seine Entdeckung als Schauspieler verdankt er Joachim Preen, der ihn für das Stück „John, George, Paul, Ringo and Bert“ von William Martin Russel erstmals auf die Bühne brachte.
Nach seinem Abitur 1975 begann er mit dem Studium der Musik- und Rechtswissenschaften.
Im Jahr 1976 wurde Grönemeyer musikalischer Leiter am Schauspielhaus Bochum und spielte dort weitere Theaterrollen, wie „Till Uhlenspiegel“, als Graf Orlowsky in „Die Fledermaus“ und als Melchior in Frank Wedekinds „Frühlings Erwachen“. Hier arbeitete er auch mit Peter Zadek und der Choreografin Pina Bausch.
Obwohl Grönemeyer nie eine Schauspielschule besuchte, spielte er in einigen Fernsehfilmen mit. Die Schauspielkarriere wurde 1977 mit einer Rolle im Film „Die Geisel“ vorangetrieben. Bei Dreharbeiten zu Jürgen Flimms Fernsehfilm „Uns reicht das nicht“ lernte Herbert Grönemeyer 1978 die Schauspielerin Anna Henkel kennen. Im selben Jahr wurde seine erste Platte mit Dieter Flimms Jazzrock-Gruppe „Ocean Orchestra" mit Herbert als Leadsänger veröffentlicht.
Als Fernsehdarsteller in „Daheim unter Fremden“ lernte man ihn 1979 kennen. Im selben Jahr arbeitete er unter der Führung des Schauspieldirektors Claus Peymann einige Monate als musikalischer Leiter am Württembergischen Staatstheater in Stuttgart, gab den Lorenzo in „Der Kaufmann von Venedig“ am Schauspielhaus Köln und es erschien das Solodebüt „Grönemeyer“. Das Album erhielt die „Goldene Zitrone“ für das hässlichste Cover des Jahres. 1981 kam Grönemeyers zweites Album „Zwo“ heraus. Beide Alben waren kommerziell nicht erfolgreich.
In Wolfgang Petersens Film „Das Boot“ (nach dem Roman von Lothar-Günther Buchheim) trat Grönemeyer 1981, an der Seite von Kollegen wie Jürgen Prochnow, Klaus Wennemann, Martin Semmelrogge, Jan Fedder, Heinz Hoenig und Uwe Ochsenknecht, als Leutnant Werner auf.
Für die deutsch-deutsche Koproduktion des Peter-Schamoni-Films „Frühlingssinfonie“ in welcher er neben Nastassja Kinski (Clara Wieck) und Rolf Hoppe (Friedrich Wieck), die Rolle des Robert Schumann verkörperte, lebte Grönemeyer 1982 ein halbes Jahr in der DDR. Dieser Film war die erste westdeutsche Produktion, die in der DDR an Originalschauplätzen gedreht werden konnte.
Er konzentrierte sich zunehmend auf seine Musik. Für die nächsten Alben schrieb er „Anna“ und „Musik nur, wenn sie laut ist“. Sein Klassiker „Currywurst“ entstand in der Zeit, stammt allerdings aus der Feder von Diether Krebs, Jürgen Triebel und Horst-Herbert Krause. Er ging auf Tournee, aber zahlreiche Konzerte mussten mangels Interesse abgesagt werden.
Die in Zusammenarbeit mit Otto Draeger und Edo Zanki entstandenen Alben waren kommerziell so erfolglos, dass die Intercord Ton GmbH nach dem im Jahr 1983 veröffentlichten Album „Gemischte Gefühle“ den Vertrag kündigte.
Der Durchbruch mit „Bochum“ und weitere Erfolge (1984–1991)
Nach dem Wechsel zur EMI stellte sich mit dem 1984er Album „4630 Bochum“ der große Erfolg im Musikgeschäft ein. Das Album, dessen Titel sich auf die damalige Postleitzahl der Stadt bezieht, hielt sich 79 Wochen in den Top 100 der Hitparade. Während weltweit Michael Jacksons „Thriller“ das erfolgreichste Album des Jahres wurde, ging dieser Titel in Deutschland 1984 an Grönemeyer. Vor allem die Singleauskopplung „Männer“ machte den Künstler in ganz Deutschland bekannt. Daneben wurde der Titelsong „Bochum“ zur „inoffiziellen Hymne der Stadt“, die mittlerweile (neben der Vereinshymne) bei jedem Spiel des VfL Bochum zu hören ist.
1985 spielte Grönemeyer an der Seite von Julie Christie, Burt Lancaster und Bruno Ganz im Deutz-Film „Väter und Söhne“ von Regisseur Bernard Sinkel.
Mit dem Album „Sprünge“ bezog Grönemeyer 1986 politisch Stellung. Die Titel „Tanzen“ und „Lächeln“ sind Kommentare zur Lage der Nation und greifen die CDU-FDP-Regierungskoalition und den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl an.
Beim Anti-WAAhnsinns-Festival in Wackersdorf spielte Grönemeyer erstmals vor über 100.000 Zuschauern.
Zum kommerziellen Erfolg des Albums „Ö“ (1988) trugen vor allem die Titel „Halt mich“, „Vollmond“ und „Was soll das“ bei. Zur gleichen Zeit wurden Grönemeyers größte Hits auf „What's All This“ in englischer Sprache veröffentlicht. Das Titellied des Albums kam in Kanada in die Single-Charts. Es folgte eine Tournee durch Kanada.
Für den Soundtrack des Fernsehfilms „Sommer in Lesmona“ wurde Grönemeyer mit dem Adolf-Grimme-Preis in Gold ausgezeichnet.
Nach dem Fall der Berliner Mauer veröffentlichte er mit „Luxus“ eine Platte, welche die damalige Stimmung und gesellschaftliche Befindlichkeit in Ost und West zum Ausdruck brachte. Die englischsprachige Version des Albums „Luxus“ erschien 1991 in Kanada; es beinhaltet auch eine französische Fassung von „Marie“.
Neue Wege mit „Chaos“, „Bleibt alles anders“ und „Mensch“ (1993–2005)
Am 20. Januar 1993 heiratete Grönemeyer seine Lebensgefährtin Anna Henkel, mit der er zuvor bereits zwei Kinder bekommen hatte, Felix (*20. Juli 1987) und Marie (*17. Januar 1989).
Im selben Jahr erschien das Album „Chaos“. Es gelangte auf Platz eins der deutschen Hitparade. Die dazugehörige Tour sahen in den Folgemonaten weit über 600.000 Menschen.
Der Musiksender MTV lud Grönemeyer 1994 als ersten nicht-englischsprachigen Künstler in die Fernsehsendung „MTV-Unplugged“ ein. Das Konzert fand am 15. Mai desselben Jahres in den „Babelsberger Studios“ statt.
Anfang 1998 zog Grönemeyer mit seiner Familie nach London, wo er seitdem den Großteil des Jahres verbringt. Dort unterhält er ein eigenes Studio in den Mayfair Studios, wo er weiterhin deutschsprachig produzierte.
Am 21. April 1998 veröffentlichte Grönemeyer „Bleibt alles anders“. Zunehmend erhielten neben der klassischen Rock-Band-Besetzung bei Grönemeyer elektronisch erzeugte Sounds Einzug in seine Studio-Arbeit. Das Album erreichte nach weniger als vier Wochen Platin in Deutschland. Den ersten Teil der Tournee erlebten ca. 350.000 Besucher.
Mit dem Tod seines Bruders Wilhelm am 3. November 1998 und seiner Frau Anna am 5. November 1998 trafen Grönemeyer zwei schwere Schicksalsschläge. Grönemeyer benötigte über ein Jahr, um wieder künstlerisch tätig zu sein.
Im Jahr 2000 spielte Grönemeyer auf der EXPO in Hannover mit einem 80-köpfigen Orchester zwei Konzerte, woraus später die Doppel-DVD „Stand der Dinge“ entstand. Mit demselben Arrangement spielte er im gleichen Jahr auch in Berlin vor dem Brandenburger Tor und im Landschaftspark Goitzsche.
Im August 2002 erschien das Album „Mensch“. Es wurde noch vor der Veröffentlichung aufgrund der Vorbestellungen mit Platin ausgezeichnet. Letzten Endes erhielt es zehnfach Platin, erreichte die Plätze eins der deutschen Single- und Album-Charts. Die Single „Mensch“ war Grönemeyers bislang erfolgreichstes Lied, mit dem er erstmals auf Platz eins der deutschen Single-Charts gelangte.
Ab 2002 tourte Herbert Grönemeyer im Rahmen seiner „Alles Gute von gestern bis Mensch“-Tournee durch Deutschland. Auch in der Stadt seiner Jugend, der Stadt Bochum, trat und tritt er immer wieder auf, mit dem Album „Mensch“ zuletzt im ehemaligen Ruhrstadion. Eigentlich sollte am 8. Juli 2003 in Montreux das Tournee-Ende stattfinden. Bis dahin sahen 1,5 Millionen Zuschauer die Auftritte. Wegen des großen Erfolges wurde die Tour dann im Juni 2004 mit weiteren acht Terminen fortgesetzt und fand am 8. Januar 2005 im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten der LTU Arena Düsseldorf mit einem dreieinhalbstündigen Konzert nach über zwei Jahren ihren Abschluss.
Die 2003 erschienene Live-DVD schaffte es als erste DVD überhaupt auf Platz 1 der Deutschen Hitparade.
Fußball-WM-Hymne und Album „Zwölf“ (2006-2007)
Am 19. Mai 2006 erschien Grönemeyers Single „Zeit, dass sich was dreht“. Es handelt sich bei dem Lied um die offizielle WM-Hymne zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006, die er zusammen mit dem aus Mali stammenden Duo Amadou & Mariam sang. Der englische Titel lautet „Celebrate the Day“, die französische Version heißt „Fetez cette journée“. Im Rahmen der offiziellen Eröffnung der FIFA-WM 2006 in der Allianz Arena München am 9. Juni 2006 stellte Herbert Grönemeyer das Lied live vor. Wenige Tage später erreichte die Single die Spitze der Hitparade und brachte Herbert Grönemeyer den zweiten Nummer-eins-Hit seiner Karriere.
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